Wärmeschutz, Bauphysik, Klempnertechnik, Abdichtung – bei der Erweiterung eines Hotels in Erfurt war das gesamte Spektrum des Dachdeckerhandwerks gefragt. Daniel Köhler und sein Team verlegten Flachziegel, dichteten Grünflächen ab und montierten an den Gaubenwangen und Laibungen goldgefärbte Titanzink-Paneele.
Als Logenplatz für altertümliche Baukunst könnte man das Hotel Bachmann in der thüringischen Hauptstadt Erfurt bezeichnen. Im historischen Altstadtkern gelegen – mit direktem Blick auf den Erfurter Dom und die St. Severikirche – bietet das Hotel jeglichen Komfort und bestes Ambiente für Besucher und Urlauber aus aller Welt. Alles andere als Urlaub hatten DDM Daniel Köhler und sein Team bei den Arbeiten an den ausladenden Dachlandschaften des Erweiterungsbaus der Hotelkette. Bei der in 2015 durchgeführten Baumaßnahme erhielt der Erfurter Innungsbetrieb den Zuschlag der beschränkten Ausschreibung. Neben den Arbeiten am Bestandsbau sah die Ausschreibung ebenfalls einen Erweiterungsbau vor, um zukünftig weitere Gäste im Hotel unterbringen zu können.
Gold ist Trumpf
Die für Besucher schönste Lage inmitten der historischen Altstadt mit Kopfsteinpflaster und enger Bebauung umgeben von denkmalgeschützten Gebäuden machten die Vorbereitung sämtlicher Arbeiten nicht unbedingt leichter. Sicherheits- und Schutzgerüste mussten genau geplant werden und es standen nur engste Stellflächen zur Verfügung. Logistik und Materialtransporte stellten sich ebenfalls als Herausforderung dar – so mussten unter anderem 400 m² Dachziegeln, 3 t Titanzink, insgesamt knapp 3.000 m² Bitumenbahnen (mehrlagig) samt 300 m² Dachbegrünung in die Höhe geschafft werden.
Für die am Bau Beteiligten kein einfaches Unterfangen, da sich täglich Hunderte von Besuchern in der Altstadt tummeln. Unter der Leitung des Architekturbüros Norbert Ruge aus Ilmenau sollte eine Dachlandschaft entstehen, die sich in die Architektur der Umgebung einbettet und zugleich einige exklusive Akzente passend zur CI der Hotelkette Bachmann beinhaltet. Hierzu nutzen die Planer den Farbton Gold an Fassade und Dach. Während die WDVS-Fassaden an den Fensterbereichen eine goldene Färbung ähnlich einem seitlichen Rahmen erhielten, musste das Dachdeckerteam die Farbgestaltung am Dach fortsetzen. Neben den rot engobierten Flachziegeln sollten sich die Gauben durch die Farbe Gold vom Dach absetzen.
Michael Zenk
Lesen Sie den gesamten Beitrag in DDH 07.2016
